Roesler /Scharvogel Großherzogliche Keramikmanufaktur und Rosenthal/Olitsch

  • Erster Leiter der Manufaktur war der Künstler Jakob Julius Scharvogel.


    „Es ist hier zusammenfassend hervorzuheben, daß das Steinzeug der sogen. Scharffeuerbehandlung ausgesetzt wird, eine ursprünglich japanische Methode, die von Prof. Scharvogel neu aufgegriffen und zu großer Vollendung gebracht worden ist. Hierdurch ist man in der Lage, ein unverwüstliches und zugleich durch seine Farbenabstufungen wirkungsvolles Material zu schaffen, das in Struktur und Farbe sich den natürlichen und künstlichen Baustoffen anpassen kann.“

    – Deutsche Bauzeitung 1907[1]

    Die Arbeit der Manufaktur stand in stetiger Wechselbeziehung zur Darmstädter Künstlerkolonie. Zu den bekannsteten Arbeiten der Manufaktur zählen z. B. die keramischen Wandverkleidungen im Sprudelhof in Bad Nauheim.


    • Schmuckhof des Badehauses 7 in Bad Nauheim

    • Eingangshalle eines Badehauses in Bad Nauheim

    Nach Scharvogels Ausscheiden übernahm 1919 Well Habicht die Leitung der Manufaktur. Die keramische Produktion wurde noch bis in die 1930er-Jahre unter wechselnden Betreibern weitergeführt.


    Weitere Nutzungsgeschichte

    Nach dem Ende der Keramikproduktion wurde das Bauwerk als Großwäscherei umgenutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war hier das 5. Polizeirevier untergebracht. In dieser Zeit wurde es durch einen weiteren Anbau auf der Rückseite erweitert. Heute befinden sich in dem Bauwerk 66 Apartmentwohnungen.

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